B11 / TS4.2 Registrierte GMP+-Labore

Verlässliche Laboranalysen sind für eine starke und zuverlässige Futtermittelsicherheitskette unerlässlich. Ungenaue oder unrichtige Analyseergebnisse untergraben das Vertrauen in die Stärke unserer Futtermittelsicherheitskette und bilden außerdem eine Bedrohung für die Absicherung an sich. 

Schlimmer noch: In den vergangenen Jahren haben sich verschiedene Zwischenfälle ereignet, die durch unrichtige Analyseergebnisse verursacht worden waren, was zu Verwirrung und Unruhe bei Unternehmen innerhalb der Futtermittelkette geführt hat. Aus diesem Grund hat sich GMP+ International nach gründlichen Überlegungen für die Einführung des Programms Registrierte GMP+-Labore entschieden.

Was beinhaltet das Programm Registrierte GMP+-Labore?

Ab dem 1. Januar 2020 müssen Labore, die für nach GMP+ FSA (Feed Safety Assurance) zertifizierte Unternehmen (B1, B1.2, B2 und B3) Analysen auf kritische Kontaminanten durchführen, bei GMP+ registriert sein. Das neue Programm ist ausschließlich für drei (3) kritische Kontaminanten gedacht, und zwar: 

  • Aflatoxin B1 
  • Dioxin/dioxinähnliche PCB / nicht-dioxinähnliche PCB 
  • Schwermetalle und Fluor
  • Pestizide auf der „Shortlist

Labore können selbst entscheiden, für welche Kontaminanten sie sich registrieren lassen möchten. Registrierte GMP+-Labore müssen für die von ihnen gewählten Kontaminanten Leistungskriterien für folgende Parameter erfüllen: 

  • Quantifizierungsgrenze (limit of quantification - LOQ)
  • Reproduzierbarkeit 
  • Vorurteil 
  • Messungenauigkeit

Sie sind auch verpflichtet, sich Qualifikationsprüfungen zu unterziehen. 

Welche Verpflichtungen haben nach GMP+ FSA zertifizierte Unternehmen künftig diesbezüglich? 

Für Unternehmen, die nach GMP+ FSA B1, B1.2, B2 oder B3 zertifiziert sind, bedeutet diese Änderung, dass sie ab dem 1. Januar 2020 für die Analyse kritischer Kontaminanten ausschließlich noch Registrierte GMP+-Labore in Anspruch nehmen dürfen. 

Klicken Sie hier, um nach registrierten Labors zu suchen. Sie finden die Verzeichnis mit Tätigkeiten auch in der GMP+ Unternehmensdatenbank.

Wie funktioniert die Anmeldung zum Programm Registrierte GMP+-Labore? 

Labore können sich registrieren, um ein Registriertes GMP+-Labor zu werden. Sobald das Labor die Leistungskriterien implementiert hat, kann es über eine Zertifizierungsstelle, die für den Anwendungsbereich „registrierte Labore“ zugelassen ist, einen Antrag auf eine GMP+-Registrierung einreichen. 
Audits werden in erster Linie mittels Schreibtischstudien durchgeführt. Beim Vorliegen von Zweifeln erfolgt ein Audit vor Ort. Registrierte GMP+-Labore haben GMP+ International einen Jahresbeitrag zu entrichten. Die Höhe dieses Jahresbeitrags ist GMP+ C4 / GMP+ CR 4.0 zu entnehmen.

Wichtige Dokumente 

  • GMP+ B11: Standard über die Anforderungen an die Registrierung und Überprüfung von Laboren 
  • GMP+ BA11: Anhang mit den Leistungskriterien für registrierte Labore auf der Grundlage der europäischen Gesetzgebung und ISO-Standards. 
  • GMP+ D3.21:Dabei handelt es sich um ein Unterstützungsdokument mit Richtlinien, das Unternehmen bei der Einführung der neuen Anforderungen helfen soll.
  • TS 4.2 Dokument mit den Bedingungen für die Registrierung und Verifizierung von Laboratorien.