1. Im GMP+ FSA-Modul verwendete Begriffe
Begriff | Beschreibung |
Aktionsgrenzwert | Trägt zur Gewährleistung des Höchstgehalts bei (siehe unten). Wenn der Aktionsgrenzwert überschritten wird, muss eine Untersuchung zur Ursache eingeleitet werden, und es müssen Korrekturmaßnahmen ergriffen werden, um diese Ursache zu beseitigen oder zu lenken. |
Ablehnungsgrenzwert | Definiert die Grenze zwischen einem akzeptablen und einem nicht akzeptablen Produkt. Wenn der Höchstgehalt überschritten wird, ist das Produkt nicht für die Verwendung als Futtermittel geeignet. |
Agri-only | Ein Fahrzeug, das nach einer gründlichen Reinigung und Inspektion durch eine zuständige Person (regelmäßig in einem Zeitraum von mehr als sechs Monaten) nur Einzelfuttermittel, Mischfuttermittel und Vormischungen als lose Frachten transportiert, und zwar sowohl in flüssiger als auch in fester Form, wobei für ganze Ladungen Zusatzstoffe oder andere Produkte, die dem Futtermittel nur in geringfügiger Menge beigegeben werden, eine Ausnahme gilt. Das Tankschiff muss ursprünglich für den Transport der vorstehend beschriebenen Produkte gebaut oder hinreichend umgebaut sein. |
Agri-only | Bezeichnung eines Frachtraums oder Waggons (Schienentransport), der während eines ununterbrochenen Zeitraums von mindestens sechs Monaten beim Transport von ausschließlich Futtermitteln und/oder Futtermittelausgangserzeugnissen pflanzlichen Ursprungs eingesetzt wurde. |
Auftraggeber | Das nach GMP+ zertifizierte Unternehmen, das den Auftrag für den Transport erteilt. |
Auftragnehmer | Unternehmen, das auf Vertragsbasis bestimmte Tätigkeiten für ein anderes Unternehmen durchführt. Ein Auftragnehmer ist also ein Dienstleister. Das umfasst beispielsweise Lohnhersteller („Toll Manufacturer“), Makler, Handelsagenten und Zertifizierungsstellen. |
Aus Ölen und Fetten gewonnene Produkte | Alle Produkte, die direkt oder indirekt aus rohen oder zurückgewonnenen Ölen und Fetten aus der oleochemischen oder Biodieselverarbeitung, aus Destillation oder aus chemischer oder physikalischer Raffination gewonnen werden, mit Ausnahme von:
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Ausgangserzeugnis | Ein oder mehrere Produkte, die noch nicht als Futtermittel eingestuft sind und die zur Herstellung oder Verarbeitung von Futtermittelinhaltsstoffen verwendet werden. |
Außerordentliche Ereignisse | Umstände, die außerhalb der Macht der beteiligten Organisation liegen, beeinflussen das normale Betriebsklima und damit die angemessene Umsetzung der Akkreditierungs- und Zertifizierungsanforderungen. |
Befrachter [Befrachtungsunternehmen] | Die juristische Person, die den Transport für Dritte regelt. Siehe auch Makler. |
Beschaffer | Organisation oder Person, die ein Produkt oder eine Dienstleistung entgegennimmt. |
Definitive Probe | Probe aus der Sammelprobe, die auf die Mengen reduziert ist, die sich zur Analyse oder Aufbewahrung als Probe eignen. |
Dienstleister | Ein Anbieter von Tätigkeiten wie Herstellung, Lagerung, Transport und Laboruntersuchung. |
Dienstleistung | Tätigkeiten, die Dritten angeboten werden. |
Downstream Rückverfolgung | Die Bestimmung der Produktgeschichte von den Einzelfuttermitteln über die Halbfabrikate bis hin zu den Endprodukten. |
Ehemalige Lebensmittel | Alle Lebensmittel, verarbeitet, teilweise verarbeitet oder unverarbeitet, die für den menschlichen Verzehr angebaut bzw. hergestellt wurden, aber wegen Problemen bei der Herstellung oder wegen Mängeln der Verpackung oder sonstiger Art nicht mehr für diesen Zweck bestimmt sind, und bei einer Verwendung als Futtermittel kein Gesundheitsrisiko bergen. (hergeleitet aus Verordnung (EU) Nr. 68/2013) |
Einfache physische Tätigkeit | Darunter fallen beispielsweise die folgenden Verarbeitungen und Behandlungen: Trocknen, Reinigen, Silieren, Herstellen von Ballen bzw. Verpacken als Ballen, Zerhacken. |
Einzelfuttermittel | Produkte pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die vorrangig zur Deckung der Ernährungsbedürfnisse von Tieren dienen, im natürlichen Zustand, frisch oder haltbar gemacht, und Produkte ihrer industriellen Verarbeitung sowie organische oder anorganische Stoffe, mit oder ohne Futtermittelzusatzstoffe, die zur Tierernährung durch orale Fütterung bestimmt sind, entweder unmittelbar als solche oder in verarbeiteter Form, für die Herstellung von Mischfuttermitteln oder als Trägerstoffe in Vormischungen (siehe die TS1.3 Produktliste). |
Erfassung | Die Erfassung pflanzlicher Primärprodukte. Abgesehen von der eigentlichen Erfassung sind hiermit auch alle Tätigkeiten gemeint, die notwendig sind, um die Erfassung überhaupt zu ermöglichen. Dies beinhaltet in erster Linie die Planung, die Beschaffung, den Transport, die Lagerung, einfache physische Handlungen, die Lieferung und dergleichen. Das alles wird nachstehend zusammenfassend als „Erfassung“ bezeichnet. |
EWS | Ein System zur frühzeitigen Ermittlung und Meldung von Nonconformities im Zusammenhang mit der Futtermittelsicherheit, um schnelle Reaktionen in der gesamten Futtermittelkette zu ermöglichen. |
Feed-Safety-Team | Eine Gruppe von Personen mit interdisziplinären Kompetenzen, Wissen und Erfahrung, zur Entwicklung, Anwendung und Pflege des Feed Safety Management System. |
Feed Support Products | Wertvolle up-to-date Informationsquelle, die von unabhängigen Experten bewertet wird und die Futtermittelunternehmen für ihr eigenes FSMS verwenden können. |
Fettmischung | Die Herstellung von Mischfuttermitteln oder Einzelfuttermitteln (für alle Bestandteile, die unter die Angabe in Teil C des Anhangs zur Verordnung (EU) Nr. 68/2013 der Kommission fallen und von derselben Pflanzen- oder Tierart stammen), von Einzelfuttermitteln durch Mischen von rohen Pflanzenölen, raffinierten Ölen, Tierfetten, Ölen, die von Betreibern von Lebensmittelunternehmen zurückgewonnen wurden, die in den Anwendungsbereich von Verordnung (EG) Nr. 852/2004 fallen, oder daraus hergestellte Produkte zur Herstellung von Mischölen oder -fetten mit Ausnahme von:
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FIFO | Strategie einer Lagerverwaltung, bei der die Produkte, deren Haltbarkeitsdatum als nächstes abläuft, zuerst verwendet werden. |
Free On Board | Diese Lieferbedingung bedeutet, dass der Verkäufer seiner Lieferverpflichtung nachgekommen ist, sobald die Waren die Schiffsreling im genannten Verschiffungshafen überqueren. Das bedeutet außerdem, dass der Käufer ab diesem Zeitpunkt alle Kosten und Risiken im Zusammenhang mit Verlust oder Beschädigung der Waren trägt. (Entnommen aus den INCOTERMS) |
Futtermittel | Alle Stoffe oder Produkte, einschließlich Zusatzstoffen in verarbeiteter oder teilweise verarbeiteter oder unverarbeiteter Form, die zur oralen Verfütterung an Tiere bestimmt sind. |
Futtermittel für Nicht-Zieltierarten | Futtermittel, in dem das Vorhandensein eines Zusatzstoffs oder Tierarzneimittels nicht gestattet oder nicht vorgesehen ist. |
Futtermittelinhaltsstoff | Ein Produkt, das für sich oder als Bestandteil einer Mischung als Futtermittel dient, ungeachtet dessen, ob es in der Nahrungsration des Tieres einen Nährwert hat. Die Inhaltsstoffe können pflanzlichen, tierischen oder maritimen Ursprungs sein und aus organischen oder anorganischen Stoffen bestehen (Definition gemäß Codex). |
Futtermittelgesetzgebung | Die rechtlichen und verwaltungsrechtlichen Bestimmungen für Futtermittel im Allgemeinen und die Futtermittelsicherheit im Besonderen, sei es auf gemeinschaftlicher oder auf einzelstaatlicher Ebene, die jedes Stadium der Produktion, die Verarbeitung, den Vertrieb sowie die Verwendung von Futtermitteln abdecken. |
Futtermittelprimärproduktion | Die Herstellung von Agrarprodukten, vor allem Anbau, Ernte, Melken, Aufzucht von Tieren oder Fischerei, sofern nur Produkte erzeugt werden, die nach der Ernte, der Erfassung oder dem Fang keinen anderen Behandlungen unterzogen werden als einer einfachen physikalischen Behandlung. |
Futtermittelsicherheit | Die Eigenschaften von Futtermitteln, die:
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Frachtraum | Ein Frachtraum ist ein Raum, der mit (Futtermittel-) Produkten beladen wird. Ein Frachtraum kann aus einem oder mehreren Räumen bestehen. |
Frachtschein | Das Dokument, das:
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FSMS | Eine Reihe miteinander zusammenhängender oder reagierender Elemente, um Richtlinien und Ziele festzulegen und diese Ziele zu erreichen; diese Elemente dienen dazu, eine Organisation im Hinblick auf die Futtermittelsicherheit zu leiten und zu lenken. |
GMP+ FC scheme | Das GMP+ Feed Certification scheme, ein internationales Zertifizierungssystem für die gesamte Futtermittelkette, das von GMP+ International entwickelt und verwaltet wird, besteht aus dem „GMP+ Feed Safety Assurance“-Modul und dem „GMP+ Feed Responsibility Assurance“-Modul . |
GMP+ Monitoring database | Die Datenbank, in der die Analyseergebnisse über die Anwesenheit unerwünschter Stoffe und Produkte in Futtermitteln und Einzelfuttermitteln enthalten sind. |
GMP+-Unternehmensdatenbank | Eine Datenbank mit zutreffenden Informationen, die von GMP+ International verwaltet wird. |
GMP+-Zertifikat | Für die Definition siehe Abschnitt 3.Verwendete Begriffe in den Zertifizierungsanforderungen. |
GMQ-Öl der ersten Generation | Beispielsweise Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Palmöl. Dieser Begriff verweist auf GMQ (Good Merchantable Quality)-Öle und Fette, die als Ausgangserzeugnis für die Soapstock-Spaltung verwendet werden. Diese Soapstocks stammen aus Raffinerien, die zur Raffination GMQ-Öl eingesetzt haben. |
GVO | Gentechnisch veränderte Organismen |
HACCP | Hazard Analysis Critical Control Point: Konzept zur systematischen Kennzeichnung, Evaluierung, Lenkung und Beseitigung potenzieller Gefahren im Zusammenhang mit der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit. |
HACCP-Plan | Ein Dokument, das gemäß den Prinzipien der „Hazard Analysis Critical Control Points“ (HACCP) erstellt wurde, um die Lenkung von wesentlichen Gefahren für die Futtermittelsicherheit zu gewährleisten. |
Handel | Tätigkeit, in deren Rahmen Produkte gekauft und/oder verkauft werden. |
Handelsübliche Beschaffenheit | Qualität von Waren, die sich für den/die Zweck(e) der Produktsorte eignen, die üblicherweise bezogen werden, und zwar unter Berücksichtigung des Preises und der Beschreibung des Verkäufers. |
Heimtiere | Jedes nicht der Lebensmittelgewinnung dienende Tier, das zu einer Tierart zählt, die gefüttert, gezüchtet oder gehalten wird, jedoch in der Gemeinschaft normalerweise nicht vom Menschen verzehrt wird, und/oder jedes der Lebensmittelgewinnung dienende Tier, das nicht für gewerbliche Zwecke zum Erhalt von Produkten für den menschlichen Verzehr und/oder menschlichen Gebrauch gehalten wird. |
Homogenität | Die Gleichmäßigkeit der Verteilung der Inhaltsstoffe in einer Mischung. |
IDTF | Datenbank mit Anforderungen für Mindestreinigungsanweisungen im Straßentransport. |
Interessierte Parteien | Person oder Organisation, die Einfluss ausüben kann, beeinflusst werden kann oder sich als durch eine Entscheidung oder Tätigkeit beeinflusst erachtet. |
Interner Transport | Siehe Transport |
Inverkehrbringen („Verkehr”) | Der Besitz von Produkten, die für den Verkauf bestimmt sind, einschließlich Verkaufsangebot oder irgendeine Form der Übertragung – optional zu einem Preis – an Dritte, einschließlich Verkauf oder anderen Formen der Übertragung. |
Kombifahrzeug | Ein Fahrzeug, das speziell für den Transport von Futtermitteln und verbotenen Ladungen entwickelt wurde. |
Kompetenz | Das allgemeine Wissens-, Fachwissens- und Kompetenzniveau des Personals im zertifizierten Unternehmen. |
Kontaminant | Siehe „Unerwünschte Stoffe”. |
Korrektur | Maßnahme zur Beseitigung einer festgestellten Nonconformity. |
Korrekturmaßnahme(n) | Maßnahme zum Beseitigen der Ursache einer Nonconformity und zum Verhindern des erneuten Auftretens. |
Kosten und Fracht | Diese Lieferbedingung bedeutet, dass der Verkäufer die (Fracht-)Kosten für den Transport der Waren zum genannten Bestimmungshafen bezahlen muss; aber das Risiko für Verlust oder Beschädigung der Waren sowie das Risiko sowie für eventuelle zusätzliche Kosten infolge von Ereignissen, die erst nach Verladen der Waren an Bord des Schiffes auftreten, geht erst vom Verkäufer auf den Käufer über, sobald die Waren die Schiffsreling im Verschiffungshafen überqueren. (Entnommen aus den INCOTERMS) |
Kritischer Lenkungspunkt | Schritt im Prozess, an dem (eine) Lenkungsmaßnahme(n) angewendet wird (werden), um eine signifikante Gefahr für die Futtermittelsicherheit zu verhindern oder auf ein annehmbares Maß zu reduzieren, und an dem (ein) definierte(r) Grenzwert(e) und Messungen die Anwendung von Korrekturen ermöglichen. |
Kritischer Zusatzstoff | Ein zugelassener Zusatzstoff, der in einem Futtermittel für Nicht-Zieltierarten Rückstände zurücklässt, muss als unerwünschter Stoff betrachtet werden, da dessen Vorhandensein eine Gefahr für die Tiergesundheit, die Gesundheit des Menschen oder die Umwelt darstellen. Deshalb sind für diese Stoffe Höchstwerte festgelegt worden. |
Ladungsinspektor | Ein Arbeitnehmer oder Subunternehmer des Unternehmens, der auf der Grundlage seiner Ausbildung und Erfahrung über die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten zur Inspektion eines Frachtraums auf dessen Eignung zur Beladung mit Futtermitteln verfügt. |
Lagerung | Lagerung von verpackten oder losen Produkten für einen bestimmten Zeitraum. |
Lagerung und/oder Umschlag | Tätigkeit der Lagerung und/oder des Umschlags von Futtermitteln für einen bestimmten Zeitraum. Außer Lagerung und Umschlag an sich beinhaltet dies auch Tätigkeiten, die erforderlich sind, um Lagerung und Umschlag zu ermöglichen, wie beispielsweise Planung, Reinigung usw. |
Lebensmittel | Alle Stoffe oder Produkte, die dazu bestimmt sind oder von denen nach vernünftigem Ermessen erwartet werden kann, dass sie in verarbeitetem, teilweise verarbeitetem oder unverarbeitetem Zustand von Menschen aufgenommen werden (hergeleitet aus Verordnung (EG) Nr. 178/2002). |
Der Lebensmittelgewinnung dienendes Tier | Tiere, die zur Gewinnung von Lebensmitteln zum menschlichen Verzehr gefüttert, gezüchtet oder gehalten werden einschließlich solcher Tiere, die nicht zum menschlichen Verzehr verwendet werden, jedoch zu Arten zählen, die normalerweise zum menschlichen Verzehr in der Gemeinschaft verwendet werden. |
Lebensmittelinhaltsstoffe | Jeder Stoff, der als solcher oder in einer Mischung bei der Herstellung oder Zubereitung eines Lebensmittels verwendet wird und der im Endprodukt vorhanden ist. |
Lenkungsmaßnahme | Jede Maßnahme oder Tätigkeit, die zur Vermeidung oder Beseitigung von Risiken ergriffen wird oder die sie auf einem akzeptablen Niveau kontrollierbar macht. |
Lieferant | Organisation oder Person, die Produkte bereitstellt oder Dienstleistungen erbringt. |
Lieferantenbewertung | Der gesamte Prozess der Auswahl, Bewertung, Genehmigung und regelmäßigen Evaluierung des Lieferanten und der eventuellen Lieferkette(n) durch das nach GMP+ zertifizierte Unternehmen. |
Maklergeschäft | Dienstleistungen, zum Zusammenbringen eines Verkäufers und eins Käufers. Im Rahmen dieser Dienstleistung wird der Makler (Erbringer der Vermittlungsdienstleistung) kein Eigentümer eines Produkts oder der Dienstleistung. Siehe auch Befrachter. |
Mischfuttermittel | Eine Mischung aus mindestens zwei Einzelfuttermitteln mit oder ohne Zusatzstoffen, die als Allein- oder Ergänzungsfuttermittel zur oralen Verfütterung bestimmt sind. |
Multi-Feedstock | Mehrere verschiedene Ausgangserzeugnisse, die zur Herstellung eines (End- oder Zwischen-)Produkts verwendet werden. Im Rahmen der Herstellung von Soapstocks handelt es sich um verschiedene Ausgangserzeugnisse, deren Herkunft eventuell schwer rückverfolgbar ist, beispielsweise Altspeiseöl (Used Cooking Oils - UCO) und Tierfette. |
Nach GMP+ FSA gesicherte Futtermittel | Ein Futtermittel, das gemäß dem GMP+ Feed Safety Management System des Unternehmens hergestellt und/oder gesichert wird, um die zutreffenden „GMP+ FSA“-Anforderungen zu erfüllen. |
Nach GMP+ zertifiziertes Unternehmen | Ein Unternehmen, das im Besitz eines gültigen GMP+-Zertifikats ist. Wird auch als zertifiziertes Unternehmen bezeichnet. |
Nachunternehmer | Die Person oder das Unternehmen, die oder das mit einem nach GMP+ FSA zertifizierten Unternehmen einen Vertrag über das Ausführen der Dienstleistungen Verarbeitung oder Straßentransport schließt. |
Nicht-Zieltier | Tier, für das ein bestimmter Zusatzstoff oder ein bestimmtes Tierarzneimittel nicht vorgesehen ist. |
Nicht nach GMP+ FSA gesichertes Futtermittel | Ein Futtermittel, das nicht von einem nach GMP+ zertifizierten Unternehmen hergestellt oder geliefert wird oder das nicht die zutreffenden GMP+ FSA-Anforderungen erfüllt. |
Notfall | Eine ernste, unerwartete oder gefährliche Situation, die sofortiges Handeln erforderlich macht. |
(Oberste) Leitung | Person oder Personengruppe, die eine Organisation auf der obersten Ebene führt und steuert. |
Objektiver Nachweis | Sämtliche dokumentierten Informationen über Umstände, die anhand von Analysen, Messungen, Beobachtungen und anderen vergleichbaren Forschungsressourcen nachgewiesen werden können. |
Organisation | Eine natürliche oder juristische Person oder Gruppe von Personen oder juristischen Personen, deren Verantwortungen, Befugnisse und sonstigen Beziehungen untereinander geregelt sind. |
Partie [Charge, Sendung] | Eine identifizierbare Menge an Futtermittel, für die gemeinsame Eigenschaften festgestellt werden, beispielsweise Herkunft, Sorte, Verpackungsart, Verpacker, Versender oder Etikettierung. Im Zusammenhang mit einem Herstellungsprozess ist dies eine Einheit zur Herstellung in einem einzigen Unternehmen, unter Verwendung einheitlicher Herstellungsparameter, oder eine Anzahl solcher Einheiten, wenn sie direkt hintereinander hergestellt und gemeinsam gelagert werden. |
Pharmaprodukt/pharmazeutisches Produkt | Material oder Produkt, das als Humanarzneimittel oder Tierarzneimittel vorgesehen ist und in seiner fertigen Dosierungsform oder als Ausgangserzeugnis für die Verwendung in einer solchen Dosierungsform angeboten wird und den Vorschriften des europäischen Arzneibuchs oder eines gleichwertigen Arzneibuchs, das behördlicherseits genehmigt worden ist, unterliegt. Anmerkung: Zur Verwendung in Futtermitteln gelangen wegen ihrer spezifischen Qualitäten und Eigenschaften hauptsächlich Arzneimittelhilfsstoffe wie - beispielsweise - Trägerstoffe, Füllstoffe oder Beschichtungen zum Einsatz. Zum Beispiel Gelatine, Laktose, Zellulose und allerlei (an-)organische Chemikalien. |
Physische Reinigung | Eine jegliche Maßnahme von Rückständen. Beispiele sind Fegen, Staubsaugen und/oder Spülen der Ausrüstung oder Infrastruktur des Unternehmens. |
Plombierter Frachtraum | Ein Frachtraum, der gut verschlossen ist (und sich ohne Aufbrechen der Plombierung nicht öffnen lässt). |
Positivfreigabe | Freigabe einer Partie eines für den eigenen Gebrauch bestimmten Produkts erst, nachdem analytische Tests ergeben haben, dass der Gehalt an unerwünschten Stoffen den Höchstgehalt im Sinne der Bestimmungen in TS1.5 Spezifische Grenzwerte für unbedenkliche Futtermittel nicht überschreitet. |
Präventivprogramm | Alle spezifizierten und dokumentierten Tätigkeiten oder Einrichtungen, die in Übereinstimmung mit dem „Codex Alimentarius“ (Allgemeine Prinzipien für die Lebensmittelhygiene), dem GMP+ FC scheme und der geltenden Futtermittelgesetzgebung implementiert sind und dazu dienen, Grundprinzipien zu schaffen, die für die Verarbeitung sicherer Futtermittel in allen Stadien der Futtermittelkette erforderlich sind. |
Produkte | Alle Stoffe, die zur Verwendung als Futtermittel oder Verarbeitung in Futtermitteln bestimmt sind. |
Produktliste | Dies ist die Liste der zugelassenen Einzelfuttermittel, die innerhalb der GMP+-Kette hergestellt und vertrieben werden dürfen. |
Prüfstelle | Gemäß ISO 17020 akkreditierte Prüfstelle, die auf Futtermittel/Getreide oder flüssige landwirtschaftliche lose Güter (Agribulk) spezialisiert ist und/oder international nach einem anerkannten Zertifizierungssystem wie ISO 9001 oder gleichwertig tätig ist und nachweisen kann, dass die Frachtrauminspektion (FRI/LCI) Bestandteil der Akkreditierung ist. |
Quantifizierungsgrenze | Die niedrigste Menge oder Konzentration eines gemessenen Stoffs in einer Probe, die mit einer akzeptablen Genauigkeit und Präzision quantifiziert werden kann. |
Raffiniertes Öl oder Fett | Öl oder Fett, das einem Raffinationsverfahren im Sinne von Nr. 53 des Glossars der Verfahren aus Teil B des Anhangs zur Verordnung (EU) Nr. 68/2013 unterzogen worden ist. |
Recall | Entfernung eines nicht-konformen Produkts aus der Lieferkette. |
Rechnungsadresse: | Eine offizielle Adresse eines nach GMP+ zertifizierten Unternehmens, an der Korrespondenz und/oder Rechnungen empfangen, jedoch nicht verarbeitet und erledigt werden. |
Reinigung | Die Entfernung von Produktresten, Schmutz und Mikroorganismen mittels einer adäquaten Reinigungsmethode, um sicherzustellen, dass der Fracht-/Lagerraum sauber ist. |
Repräsentative Probenahme | Methode, um eine geringe Fraktion (Probe) einer Partie zu erhalten, sodass eine Bestimmung einer bestimmten Eigenschaft dieser Fraktion den durchschnittlichen Wert der Eigenschaft der Partie abbildet. Die Probenahme der Partie erfolgt, indem an verschiedenen Stellen der Partie wiederholt eine Produktmenge entnommen wird. Diese entnommenen Mengen werden durch Vermischung zu einer Sammelprobe kombiniert, aus der mittels Verteilung repräsentative Laborproben erstellt werden. |
Risiko | Die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte potenzielle Gefahr negative Auswirkungen hat. |
Rückstandsbildung | Das Entstehung von Rückständen von Zusatzstoffen und Tierarzneimitteln in Futtermitteln infolge von Verschleppung. Außerdem der Rückstand/die Ansammlung von Zusatzstoffen und Tierarzneimitteln in tierischen Produkten (Milch, Fleisch und Eiern) von Nicht-Zieltieren und Zieltieren infolge der Übertragung aus Futtermitteln. |
Rückverfolgbarkeit | Die Rückverfolgbarkeit bietet Aufschluss über den Standort der Produkte (Ausgangserzeugnisse, Halbfabrikate und Endprodukte) zu einem bestimmten Zeitpunkt. Mit dem Rückverfolgbarkeitssystem (bzw. Tracking & Tracing-System) wird anhand festgestellter Kennzeichnungen ein Satz historischer Daten angelegt, damit Produkte verfolgt werden können. Mit Tracking wird der Standort einer bestimmten Partie zu einem näher definierten Zeitpunkt erfasst. Mit Tracing wird die Historie der Produkte erfasst, während sie die Kette durchlaufen. |
Rückverfolgbarkeit vom Verbraucher zum Lieferanten | Die Bestimmung der Produktgeschichte des spezifischen Produkts vom Endprodukt über die Halbfabrikate bis hin zu den Einzelfuttermitteln. |
Sammelprobe/ Bulk-Sammelprobe | Die gesamte, gut gemischte Menge aller Unterproben. |
Sequenzbestimmung | Spülung auf der Grundlage einer zuvor festgelegten Reihenfolge einer Futtermittelproduktion, die anhand der gemessenen Verschleppungsrate berechnet wird. |
Spülen | Das Fortspülen von Rückständen von - beispielsweise - kritischen Zusatzstoffen und/oder Tierarzneimitteln in der Produktionslinie mit einem spezifischen Durchfluss. |
Spülcharge | Eine Partie Mischfuttermittel oder Einzelfuttermittel, die dazu bestimmt ist, eventuelle Reste der vorherigen Partie (mit beispielsweise einem (kritischen) Zusatzstoff oder Tierarzneimittel) aus der Anlage zu entfernen. |
Stauer | Lager- und Umschlagsunternehmen, die für das Laden und Löschen von Schiffsladungen, Lagerung und Transport verantwortlich sind. |
Straßentransport | Der Transport von Futtermitteln auf der Straße für das eigene Unternehmen oder für Drittparteien. Außer dem tatsächlichen Transport umfasst dies alle Tätigkeiten, die zur Ermöglichung des Transports erforderlich sind, unter anderem Planung, Beschaffung, Reinigung und Dokumentation. |
Tierarzneimittel | Alle Stoffe oder Stoffzusammenstellungen, die mindestens eine der nachstehenden Voraussetzungen erfüllen:
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Torwächter | Das nach GMP+ zertifizierte Unternehmen, das ein Torwächtersystem für die Beschaffung eines Futtermittels oder einer Dienstleistung bei einem nicht zertifizierten Lieferanten einrichtet und verwaltet und dieses System im Rahmen seiner GMP+ FSA-Zertifizierung gewährleistet. |
Torwächterprotokoll | Das offizielle Verfahren mit Bedingungen und Anforderungen für die Beschaffung von nicht nach GMP+ FSA gesicherten Futtermitteln und Dienstleistungen. |
Torwächtersystem | Ein Komplex von Verfahren und Kontrollen, die im Rahmen des Feed Safety Management Systems des Unternehmens durchgeführt werden, um die Sicherheit von nicht nach GMP+ FSA gesicherten Futtermitteln oder Dienstleistungen zu gewährleisten, die unter Torwächterbedingungen beschafft werden. |
Transport | Tätigkeit, bei der Produkte auf der Straße, auf der Schiene, über das Wasser oder mit einem anderen Transportmittel von einem Ort an einen anderen Ort verbracht werden. Das umfasst internen Transport (Verbringung von Produkten auf dem Betriebsgelände und zwischen verschiedenen Standorten desselben Unternehmens) sowie die Verbringung von Produkten zwischen Standorten verschiedener Unternehmen. |
Transporteur | Das Unternehmen, das den physischen Transport durchführt. |
Unterprobe | Einzelproben eines etwa gleichen Umfangs, die genommen werden, um eine oder mehrere repräsentative Proben zu erhalten. |
Überwachung | Die planmäßige Messung oder Beobachtung von Produktparametern, um zu ermitteln, ob die spezifischen oder allgemeinen Lenkungspunkte gelenkt werden. |
Unverarbeitete Agrarprodukte | Produkte, die außer Handlungen im Zusammenhang mit der Ernte keinen Verarbeitungsverfahren wie Mahlen, Walzen oder Pressen unterzogen wurden. Darunter fallen unter anderem Getreide, Saaten, Heu und Stroh. |
Unverarbeitetes Einzelfuttermittel | Jede Art eines Einzelfuttermittels, das in natürlichem Zustand vorgefunden wird und nicht verändert ist. Das heißt, dass die physische, chemische oder ernährungsphysiologische Zusammensetzung des Produkts unverändert ist. Davon ausgenommen sind Verfahren, die dazu dienen, diese Produkte stabil zu lagern. Dazu zählt beispielsweise Trocknen. |
Unerwünschte Stoffe | Sämtliche Substanzen und Produkte, die in und/oder auf einem Futtermittel vorhanden sind und eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit von Mensch oder Tier und/oder für die Umwelt darstellen oder die tierische Produktion beeinträchtigen können. |
Validieren | Die (vorherige) Bestätigung der Tatsache, dass die spezifischen und allgemeinen Lenkungsmaßnahmen des HACCP-Plans wirksam sind, und der Nachweis, dass damit in der Praxis tatsächlich die bezweckte Wirkung erreicht wird. |
Verarbeitungshilfsstoffe | An sich nicht als Futtermittel verwendete Stoffe, die bei der Verarbeitung von Futtermitteln oder Einzelfuttermitteln absichtlich zu dem Zweck verwendet werden, während der Be- oder Verarbeitung einen technologischen Zweck zu erfüllen, was zum Vorhandensein nicht beabsichtigter, aber technisch unvermeidbarer Rückstände oder Rückstandsderivate im Endprodukt führen kann, sofern sich diese Rückstände weder schädlich auf die Gesundheit von Tier und Mensch oder auf die Umwelt noch technologisch auf das Endprodukt auswirken. |
Verarbeitete Einzelfuttermittel | Alle Einzelfuttermittelarten, deren natürlicher Zustand verändert wurde. Das heißt, dass die physikalische, chemische oder ernährungsphysiologische Zusammensetzung des ursprünglichen Produkts verändert wurde. |
Verbotene Produkte | Produkte, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt oder geeignet sind, und/oder Produkte, deren Inverkehrbringung und Verwendung in Futtermitteln gemäß der Spezifikation in TS1.4 Verbotene Produkte und Brennstoffe verboten ist. |
Verfahren | Eine festgelegte Art und Weise, eine Tätigkeit oder einen Prozess auszuführen. |
Verifizierung | Die (nachträgliche) Anwendung von Methoden, Verfahren, Analysen und Tests, durch die ermittelt werden soll, ob die Verarbeitung gemäß den Spezifikationen erfolgt und ob das HACCP-System wie beabsichtigt funktioniert. |
Verkaufsbüro | Eine offizielle Adresse eines nach GMP+ zertifizierten Herstellungsunternehmens, an der das Personal Verkaufstätigkeiten in Bezug auf die nach GMP+ zertifizierten Produkte durchführt, die das Unternehmen hergestellt. |
Vermieter von Zugmaschinen mit Fahrer | Der Vermieter einer einzelnen Zugmaschine mit Fahrer. Der Lkw bzw. die Zugmaschine hat keinen Frachtraum, und der verwendete Frachtraum ist Eigentum des Kunden. |
Verpacktes Futtermittel | Ein Futtermittel, das vom Hersteller so verpackt ist, dass es nicht durch äußere Einflüsse verunreinigt werden kann. Bei der Verpackung kann es sich um Säcke, Töpfe, Eimer, Big Bags /Einheiten oder plombierte Frachträume handeln, die unter der Verwaltung eines nach GMP+ zertifizierten Herstellers oder Händlers stehen. |
Verschärfte Kontrolle | Audits, die von einer Zertifizierungsstelle bei einem nach GMP+ zertifizierten Unternehmen monatlich über einen Zeitraum von mindestens drei und maximal sechs Monaten wie vom GMP+ Feed Certification scheme vorgegeben durchgeführt werden. |
Verschleppung | Der Prozess der Migration eines Stoffs einer vorherigen Partie in die darauf folgende(n) Partie(n) eines Futtermittels. |
Verschleppungsrate | Prozentsatz der Verschleppung. |
Verunreinigung | Das unerwünschte Einbringen oder Vorkommen eines Kontaminanten in einem Produkt oder einer Verarbeitungsumgebung. |
Vormischungen | Mischungen aus Zusatzstoffen oder Mischungen aus einem oder mehreren Zusatzstoffen mit Einzelfuttermitteln oder Wasser als Trägern, die nicht für die direkte Verfütterung an Tiere bestimmt sind. |
Wechselseitige Kontaminierung [Kreuzkontamination] | Die unbeabsichtigte Übertragung einer Verunreinigung von einem Futtermittel auf ein anderes Futtermittel, einen anderen Stoff, eine andere Ausrüstung, andere Gebrauchsgegenstände oder einen anderen Gegenstand. |
Zertifiziertes Unternehmen | Das nach GMP+ zertifizierte Unternehmen. |
Zieltier | Tier, für das ein bestimmter Zusatzstoff oder ein bestimmtes Tierarzneimittel vorgesehen ist. |
Zusatzstoffe | Stoffe, Mikroorganismen oder Zubereitungen, die keine Einzelfuttermittel oder Vormischungen sind und bewusst Futtermitteln oder Wasser zugesetzt werden, um insbesondere eine oder mehrere der folgenden Funktionen zu erfüllen. Der Zusatzstoff muss:
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Zwischenhandel (Verkaufsstelle) | Tätigkeit, die zum Kauf und Verkauf von Mischfuttermitteln und/oder Einzelfuttermitteln dient, die zur Lieferung an (Hobby-)Viehhalter vorgesehen sind. Diese Tätigkeit umfasst ausschließlich die Lagerung und den Transport von verpackten Futtermitteln. |
Zwischenlagerung | Standort, an dem ein Zwischenhändler die Logistik für Futtermittel konzentriert. In einem (Zwischen-) Lagerraum werden verpackte Futtermittel entgegengenommen, umverteilt und zu Verkaufsstellen oder Viehhaltern transportiert. |
2. Im „GMP+ FRA“-Modul verwendete Begriffe
Begriff | Beschreibung |
Area Mass Balance | Ein Lieferkettenmodell, das Mass Balance und Book & Claim kombiniert. Die Credits werden von landwirtschaftlichen Erzeugern in demselben Gebiet gekauft, in dem das physische Soja bezogen wird, und verwaltungstechnisch miteinander über ein Mass-Balance-Modell verbunden. |
Book & Claim | Das Lieferkettenmodell Book & Claim stellt den Handel mit Credits über eine Credit-Handelsplattform dar, wobei die Zertifikate vom physischen Strom an Einzelfuttermitteln getrennt werden. |
CO2-Fußabdruck | Die Menge g CO2-eq/kg Futtermittel, die angibt, wie viele CO2-Äquivalenten während folgenden Phasen des Lebenszyklus eines Futtermittels entstehen:
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CFP | Abkürzung von „Carbon Footprint Products“ (CO2- Fußabdruck für Produkte). |
CFP-Daten | Die Daten aus der Nevedi-Datenbank. |
CFP-Standardwert | Der CFP-Standardwert im Sinne der Bestimmung im Nevedi-Protokoll. |
CO2-eq | Die Einheit, in der die Treibhausgasemission von Prozessen und Produkten ausdrückt wird. |
Erhalt der Identität | Ein Lieferkettenmodell, bei dem zertifizierte nachhaltige Futtermittel je Partie physisch von regulären Futtermitteln getrennt gehalten werden, sodass die Rückverfolgbarkeit in Partien zurück zur Futtermittelprimärproduktion ermöglicht wird. |
Lieferkettenmodell | Ein Modell, das den Umgang mit nachhaltigen Futtermitteln innerhalb der Lieferkette beschreibt. In diesen Lieferkettenmodellen werden der Strom an nachhaltigen Futtermitteln und das beschrieben, was jedes einzelne Glied in der Kette lenken muss, um nachhaltige Futtermittel liefern zu können. |
Marktinitiative | Eine Marktpartei, die in einem MI-Dokument (branchenspezifische) Anforderungen an nachhaltige Futtermittel festgelegt hat. Diese Anforderungen der Marktinitiative werden über die R5.0 Feed Responsibility Management Systems Requirements gewährleistet. |
Mass Balance | Ein Lieferkettenmodell, in dem nachhaltige |
Material Accounting System | Der interne Mechanismus, der von einer Organisation verwendet wird, um Daten im Zusammenhang mit nachhaltigen Futtermitteln nachzuverfolgen. Das kann beispielsweise eine Datenbank sein. |
Nachhaltige Mischfuttermittel | Mischfuttermittel, die nachhaltige Einzelfuttermittel im Sinne der Anforderungen im einschlägigen MI-Dokument enthalten. |
Nachhaltige Einzelfuttermittel | Einzelfuttermittel, die gemäß den Anforderungen im einschlägigen MI-Dokument hergestellt und vertrieben werden. |
Nachhaltiges Soja | Soja, das gemäß den Anforderungen im einschlägigen MI-Dokument hergestellt und vertrieben wird. |
Nachhaltigkeitsinformationen | Angaben, die über die Lieferkette weitergeleitet wurden und relevante Informationen zum Status des Produkts enthalten. Beispiele sind:
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Nevedi-Datenbank | Anhang 1, 3a oder 3b des Nevedi-Protokolls zur CFP-Berechnung (Protocol CFP berekening Nevedi). |
Nevedi-Protokoll | Das Nevedi-Protokoll zur CFP-Berechnung („Protocol CFP berekening Nevedi“) |
Nevedi-Protokoll zur CFP-Berechnung | Das von Nevedi, dem niederländischen Branchenverband für Futtermittelprodukte, entworfene Protokoll, mit dem Futtermittelunternehmen in den Niederlanden CFP-Daten und eine Berechnungsmethode zur Berechnung des CFP der Futtermittel, die diese Unternehmen herstellen, zur Verfügung gestellt wird. |
Reguläre Futtermittel | Futtermittel, das (bewusst) nicht die Anforderungen des FRA-Moduls erfüllt. Nachhaltige Futtermittel und „reguläre Futtermittel“ müssen physisch und/oder administrativ voneinander getrennt gehalten werden. |
Segregation | Ein Lieferkettenmodell, bei dem das zertifizierte nachhaltige Futtermittel in der gesamten Lieferkette vom regulären Futtermittel physisch getrennt gehalten wird. |
Soja | Sojabohnen, Sojaprodukte und Sojaderivate. Wird im Dokument ein spezifisches Sojaerzeugnis genannt, so wird dieses spezifische Sojaerzeugnis gemeint. Beispiele von Soja lassen sich der TS1.3 Produktliste. |
Strom-Herkunftsnachweis | Ein von Energielieferanten bereitgestelltes Dokument, das die Energiequellen spezifiziert, die zur Erzeugung des vom Energielieferanten gelieferten Stroms verwendet worden sind. |
Tausch | Der verwaltungstechnische Tausch der RTRS-Sojavolumen zum Einkauf und Verkauf auf der RTRS-Online-Plattform. |
3. Verwendete Begriffe in den Zertifizierungsanforderungen
Begriff | Beschreibung |
Audit | Eines der nachstehenden Audits: Erst(zertifizierungs)audit, Überwachungsaudit, Rezertifizierungsaudit, zusätzliches Audit, bestehend aus – jedoch nicht ausschließlich – einer geplanten und dokumentierten Tätigkeit, die von einem GMP+-Auditor durchgeführt wird, um über eine Untersuchung, Probenahme, Durchführung von Labortests oder Auswertung objektiver Nachweise die Angemessenheit und Einhaltung der festgelegten Verfahren oder geltenden Anforderungen sowie die Wirksamkeit der Implementierung der Anforderungen der Standard(en) des GMP+ FC scheme festzustellen. Oder ein Compliance-Audit, bestehend aus – jedoch nicht ausschließlich – einer geplanten und dokumentierten Tätigkeit, die von einem GMP+-Auditor durchgeführt wird, um über eine Untersuchung, Probenahme, Durchführung von Labortests oder Auswertung objektiver Nachweise umfassend zu beurteilen, ob die Zertifizierungsstelle oder Critical-/Non-CriticalLocation und/oder Outsourcing Party die Anforderungen aus dem GMP+ FC scheme erfüllt. |
Compliance-Assessment | Überprüfung einer Zertifizierungsstelle oder Critical Location zur Beurteilung der Frage, ob alle Anforderungen aus dem GMP+ Feed Certification scheme erfüllt werden, die jedoch nicht auf die folgenden Bewertungsinstrumente beschränkt ist:
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Critical Location | Ein Standort einer Zertifizierungsstelle, an dem eine oder mehrere Key Activities durchgeführt werden. |
Erst(zertifizierungs)audit | Das erste Audit, das über die Zertifizierungsstelle in einem Unternehmen durchführt wird, um zu überprüfen, ob das Managementsystem für die Futtermittelsicherheit (Feed Safety Management System) des Unternehmens – und seine Anwendung im Betriebsalltag – die geltenden Anforderungen des GMP+ FC scheme erfüllt. |
Fernaudit, teilweise vor Ort | Ein Audit, das vollständig an einem anderen Ort als dem des zu auditierenden GMP+-zertifizierten Unternehmens unter Verwendung von ICT und mit Unterstützung eines „Führer“ vor Ort stattfindet. |
Führer | Die Person vor Ort, die eine Kamera bedient und den Anweisungen des leitenden Auditors folgt. Diese Person kann von der Zertifizierungsstelle oder vom zu auditierenden Unternehmen stammen. |
Futtermittelhandel | Ein Futtermittelhändler ist ein nach GMP+ zertifiziertes Unternehmen, das als Direktlieferant an den Viehhalter für die Lieferung von ausschließlich in Europa geernteten einfachen Acker- und Gartenbaugewächsen (oder Teilen davon) sorgt nach eventueller einfacher Bearbeitung wie Pressen oder Verpacken in unverändertem Zustand als Futtermittel für Nutztiere bestimmt sind. Der Handel mit solchen Futtermitteln beschränkt sich auf höchstens fünf Produkte. |
GMP+-Auditor | Ein Auditor, der gemäß dem GMP+ Feed Certification scheme von GMP+ International zugelassen ist und unter der Verantwortung einer akzeptierten Zertifizierungsstelle handelt. |
GMP+ Feed Certification scheme License Agreement | Ein schriftlicher Vertrag zwischen GMP+ International und einer Zertifizierungsstelle. |
GMP+ International-Auditor | Ein qualifizierter Auditor, der im Namen von GMP+ International auftritt. |
GMP+-Zertifikat | Ein Standard-Vorlagendokument, das von der Zertifizierungsstelle ausgegeben wird und in dem steht, dass das Feed Safety Management System, das an einem bestimmten Betriebsstandort eines Unternehmens implementiert ist und angewendet wird, die Einhaltung der GMP+-Standards gewährleistet. Diese Erklärung stützt sich auf dem Nachweis, dass die Anforderungen aus dem GMP+ Feed Certification scheme erfüllt werden. |
GMP+-Zertifizierungsvertrag | Ein schriftlicher Vertrag zwischen einer Zertifizierungsstelle (Critical/Non-Critical Location, Outsourcing Party, sofern zutreffend) und einem zertifizierten Unternehmen bzw. einem Unternehmen, das einen Antrag auf Zertifizierung gestellt hat und das alle Anforderungen erfüllt, die im GMP+ Feed Certification scheme festgelegt sind, kann in zwei Kategorien eingeteilt werden:
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Hybrides Audit | Ein Audit, das aus zwei Schritten besteht:
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ICT | Der Einsatz von Technologie zum Sammeln, Speichern, Abrufen, Verarbeiten, Analysieren und Übertragen von Informationen. Es umfasst Software und Hardware wie Smartphones, Handheld-Geräte, Laptops, Desktop-Computer, Drohnen, Videokameras, tragbare Technologie, künstliche Intelligenz und andere (IAF MD4:2018). |
Internes Audit | Systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess für den Erhalt eines Auditnachweises und die objektive Bewertung, um zu ermitteln, inwiefern die Auditkriterien erfüllt werden. Ein internes Audit wird von der Organisation selbst oder von einer Drittpartei im Auftrag der Organisation durchgeführt. |
Key Activities | Formulierung von Richtlinien, Entwicklung von Verfahren und/oder Prozessen, Erstellung eines standardisierten Vertrags, Vertragsprüfung, Berichtsprüfung, Genehmigung und Beschlüsse (mit Ausnahme von Zertifizierungsentscheidungen) über das Ergebnis der Konformitätsbewertung. |
Korrektur | Für die Definition siehe Abschnitt 1. Im „GMP+ FSA“-Modul verwendete Begriffe. |
Nach GMP+ akzeptierte Zertifizierungsstelle | Die juristische Person, die von GMP+ International für die Zertifizierung von Unternehmen auf Basis des GMP+ FC scheme akzeptiert und lizenziert ist. |
Nonconformity | Nichterfüllung einer Anforderung. |
Non-Critical Location | Ein Standort einer Zertifizierungsstelle, der keine Key Activities durchführt. |
Non-Key Activities | Andere Tätigkeiten, die von einer Zertifizierungsstelle außer den Key Activities durchgeführt werden. |
Outsourcing Party | Eine Drittpartei, die von einer Zertifizierungsstelle über einen Vertrag oder ein Service Level Agreement (SLA) zur Durchführung von Non-Key Activities verpflichtet wird, wobei die Haftung weiterhin der Zertifizierungsstelle obliegt. |
Postfach | Einzigartiges, adressierbares schließbares Fach auf dem Gelände eines Postunternehmens. |
Rezertifizierungsaudit | Ein Audit, das über eine Zertifizierungsstelle bei einem nach GMP+ zertifizierten Unternehmen durchgeführt wird, um die Einhaltung des GMP+ FC scheme festzustellen und so die Entscheidung über die Rezertifizierung zu ermöglichen. |
Service Level Agreement (SLA) | Ein von beiden Parteien unterzeichneter Vertrag oder SLA zwischen der Zertifizierungsstelle und einer Critical-/Non-Critical Location oder Outsourcing Party. |
Third-Party-Audit | Ein Audit, das von einer unabhängigen (Dritt-)Partei durchgeführt wird, beispielsweise ein Zertifizierungsaudit, das über eine Zertifizierungsstelle durchgeführt wird. |
Überwachungsaudit | Ein Audit, das über eine Zertifizierungsstelle bei einem nach GMP+ zertifizierten Unternehmen durchgeführt wird, um die Einhaltung des GMP+ FC scheme festzustellen. |
Verschärfte Kontrolle | Audits, die über eine Zertifizierungsstelle bei einem nach GMP+ zertifizierten Unternehmen monatlich über einen Zeitraum von mindestens drei und maximal sechs Monaten wie vom GMP+ Feed Certification scheme vorgegeben durchgeführt werden. |
Vertrag | Eine formale Vereinbarung zwischen mindestens zwei Parteien. |
Vollständiges Fernaudit | Ein Audit, das vollständig an einem anderen Ort als dem zu auditierenden GMP+-zertifizierten Unternehmen unter Verwendung von ICT stattfindet. |
Wiederholungsprüfung | Ein zusätzliches Audit, das unter Verantwortung einer Zertifizierungsstelle beim nach GMP+ zertifizierten Unternehmen durchgeführt wird, um die Einhaltung des GMP+ FC scheme festzustellen. |
Zertifizierungsstelle | Organisation, die von GMP+ International für die Durchführung von GMP+ Feed Certification Audits und die Erteilung von GMP+-Zertifikaten zugelassen ist. Dabei muss es sich um eine juristische Person oder einen definierten Bestandteil einer juristischen Person handeln, die für alle ihre Zertifizierungstätigkeiten rechtlich haftbar gemacht werden kann. |
Zertifizierungskriterien | Kriterien von Bewertung und Zertifizierung, die im GMP+ Feed Certification (FC) scheme festgelegt sind. |
Zertifiziertes Unternehmen | Für die Definition siehe Abschnitt 1. Im „GMP+ FSA“-Modul verwendete Begriffe. |
4. Verwendete Begriffe für GMP+ Labore
Begriff | Beschreibung |
Bestätigungsmethoden | Methoden, die für umfassende oder zusätzliche Informationen sorgen, sodass der Stoff eindeutig identifiziert und erforderlichenfalls angesichts des Bedeutungsgehalts quantifiziert werden kann. |
Verzerrung | Der Unterschied zwischen dem erwarteten Testergebnis und einem anerkannten Referenzwert. |
Kombinierte Standardunsicherheit | Standardunsicherheit eines Messergebnisses, wenn das Ergebnis aus den Wert diverser weiterer Größen entsteht, die der positiven Quadratwurzel aus einer Summe von Prämissen entspricht, wobei die Prämissen die Variablen oder Co-Variablen dieser anderen Größen sind, die so gewichtet werden, wie das Messergebnis angesichts der Veränderungen dieser Größen variiert. |
Registriertes GMP+-Labor | Ein Labor, das registriert ist, weil es die Bedingungen und Anforderungen erfüllt, die in TS 4.2 Registrierte Labore festgelegt sind. |
Wiederholgenauigkeit | Enge Übereinstimmung zwischen den Messergebnissen derselben Messgröße, die unter denselben Messbedingungen durchgeführt werden (d.h. doppelte Analyse in derselben Reihe). |
Labor | Eine Einrichtung, in der Analysen der Qualität oder Sicherheit von Futtermitteln von qualifizierten Personen und mit angemessenen Geräten durchgeführt werden. |
Laboranalyse | Die Kennzeichnung und Messung der physikalischen oder chemischen Bestandteile eines Stoffs, einer Probe oder Mikrobe. |
Quantifizierungsgrenze (Limit of Quantification, LOQ) | Die geringste Menge oder Konzentration der Messgröße in einer Probe, die zuverlässig mit einem annehmbaren Maß an Präzision und Genauigkeit quantifiziert werden kann. |
Messungenauigkeit | Ein Parameter im Zusammenhang mit dem Ergebnis einer Messung im Hinblick auf den (Rückstands-)Höchstwert, die die Verteilung der Werte charakterisiert, die der Messgröße nach vernünftigem Ermessen zugerechnet werden können. |
MRPL (Mindestleistungsgrenze) | Mindestgehalt eines Analyten in einer Probe, der mindestens ermittelt und bestätigt werden muss. |
Leistungskriterien | Anforderungen an ein Leistungsmerkmal, anhand dessen beurteilt werden kann, ob die Analysemethode für den Zweck geeignet ist und zuverlässige Ergebnisse liefert. |
Leistungsmerkmal | Funktionale Qualität, die einer Analysemethode zugeordnet werden kann, d.h. Spezifizität, Genauigkeit, Richtigkeit, Präzision, Wiederholgenauigkeit, Reproduzierbarkeit, Wiederfindung, Nachweisvermögen und Robustheit. |
Registrierungsvertrag | Ein schriftlicher Vertrag zwischen der Zertifizierungsstelle und einem Labor. |
Reproduzierbarkeit | Enge Übereinstimmung zwischen den Messergebnissen derselben Messgröße, die unter geänderten Messbedingungen (im Labor) durchgeführt wurden. |
Screeningverfahren | Methoden, die verwendet werden, um das Vorhandensein eines Stoffs oder einer Klasse von Stoffen angesichts des Bedeutungsgehalts zu ermitteln. Diese Verfahren eignen sich für Proben mit einer hohen Durchführungsgeschwindigkeit und werden verwendet, um Proben in hohen Zahlen auf eventuelle nicht-konforme Ergebnisse zu überprüfen. Sie wurden spezifisch entwickelt, um falsch-konforme Ergebnisse zu vermeiden. |
Messgröße | Besonderer Punkt oder besondere Menge, die gemessen werden muss. |
Erweiterte Messungenauigkeit | Menge, die einen Intervall für das Ergebnis einer Messung hinsichtlich des (Rückstands-)Höchstwerts bestimmt, die erwartungsgemäß eine hohe Fraktion der Verteilung der Werte umfasst, die der Messgröße nach vernünftigem Ermessen zugerechnet werden können. |
5. In den Framework-Dokumenten verwendete Begriffe
Begriff | Beschreibung |
Logo | Jedes in den Ländern, in denen der Nutzer tätig ist, durch ein Markenzeichen geschütztes oder nicht geschütztes Logo von GMP+ International. |
Markenzeichen | Jedes in den Ländern, in denen der Nutzer aktiv ist, als Schutzmarke geschütztes oder nicht geschütztes Markenzeichen von GMP+ International:
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