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TS2.3 Country Note QM- Milch

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Dieses Dokument ist in 3 verschiedenen Sprachen verfügbar

Ausführung: 1 Mai 2024

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1. Einführung

Im Rahmen der „Futtermittelvereinbarung über den Einsatz von Futtermitteln in der Milcherzeugung“ der QM-Milch e.V. muss der Milchviehhalter eine Reihe Anforderungen erfüllen. Dies wird über die Teilnahme an einem von QM-Milch genehmigten Futtermittelsicherheitssystem sichergestellt, das gewährleistet, dass diese Anforderungen tatsächlich erfüllt werden. Diese Anforderungen sind in der vorliegenden Country NoteQM Milch zusammengefasst, die auf die zutreffenden GMP+-Anforderungen verweist und eine Reihe spezifischer Anforderungen beschreibt.

Mit dem QM-Milch-Programm soll sichergestellt werden, dass ausschließlich Milch hoher Qualität erzeugt und verarbeitet wird. Weitere Informationen finden sich auf der Website von QM-Milch (www.qm-milch.de).

Das vorliegende Dokument wird als TS2.3 Country Note QM-Milch bezeichnet und ist Bestandteil des „GMP+ FSA“-Moduls.

2. Anwendungsbereich, Anwendung und Zertifizierung

2.1. Anwendungsbereich dieser Country Note

In dieser Country Note sind die Anforderungen an die Kontrolle und Überwachung bestimmter unerwünschter Stoffe in Einzelfuttermitteln und Mischfuttermitteln festgelegt, die an die am QM-Milch-Programm teilnehmenden Milchviehhalter geliefert werden, einschließlich der Bewertung der Ergebnisse und der Benachrichtigung von QM-Milch über diese Ergebnisse sowie einer Reihe weiterer Elemente.

2.2. Anwendung

Diese Country Note gilt für nach GMP+ zertifizierte Unternehmen, die an Milchviehhalter Einzelfuttermittel und/oder Mischfuttermittel zur direkten Verfütterung liefern.

Die Country Note erleichtert den Nachweis, dass ein nach GMP+ zertifiziertes Unternehmen die Anforderungen von QM-Milch erfüllt und kann daher zusätzlich zur Anwendung eines der anderen geltenden GMP+-Standarddokumente verwendet werden.

Die Tatsache, ob die zutreffenden Anforderungen aus QM-Milch erfüllt sind, wird über ein Zertifikat nachgewiesen, das durch von GMP+ International akzeptierten Zertifizierungsstellen ausgestellt wird.

In der Praxis handelt es sich um Hersteller und Lieferanten von Mischfuttermitteln und Einzelfuttermitteln, deren GMP+ feed safety management system mindestens einen oder mehr der nachstehenden Anwendungsbereiche umfasst:

  1. Herstellung von Mischfuttermitteln
  2. Herstellung von Einzelfuttermitteln
  3. Handel mit Futtermitteln

2.3. Zertifizierung für Unternehmen

Zusätzlicher Anwendungsbereich: QM-Milch

Die Zertifizierung erfolgt je Betriebsstandort (wie bei der Zertifizierung für andere GMP+-Standards). Die Zertifizierung nach dieser Country Note wird eigens in der GMP+-Unternehmensdatenbank registriert und im GMP+-Zertifikat bestätigt. Ein solches Unternehmen ist als zugelassener QM-Milch-Futtermittellieferant gelistet und hat die Genehmigung, Milchviehfutter an Viehhalter zu liefern, die am QM-Milch-Programm teilnehmen.

3. Normative Verweisungen

Diese Country Note kann nur zusammen mit den folgenden GMP+ FSA (Feed Safety Assurance) Anwendungsbereichen verwendet werden:

  1. Herstellung von Mischfuttermitteln
  2. Herstellung von Einzelfuttermitteln
  3. Handel mit Futtermitteln (näher unterschieden in Mischfuttermittel und/oder Einzelfuttermittel)

Sofern das nach GMP+ zertifizierte Unternehmen Soja und/oder sojahaltige Mischfuttermittel liefert, muss die vorliegende Country Note zusammen mit mindestens einem der folgenden GMP+ FRA (Feed Responsibility Assurance)-Anwendungsbereiche verwendet werden:

  1. RTRS Segregation (MI 5.1)
  2. RTRS Mass Balance (MI 5.1)
  3. Nachhaltiges Milchviehfutter (MI 5.3)
  4. Nachhaltige Futtermittel (MI 5.6)

Für eine Definition von "Soja" siehe F0.2 Definitionsverzeichnis.

Hilfreicher Tipp

Die Anforderung, über mindestens einen der aufgeführten FRA-Anwendungsbereiche zu verfügen, gilt nicht, wenn andere Erzeugnisse als Sojabohnen, Sojabohnenerzeugnisse oder Mischfuttermittel, die Sojabohnen und/oder Sojabohnenerzeugnisse enthalten, an den Milchviehhalter geliefert werden.

4. Begriffe und Definitionen

Siehe F0.2 Definitionsverzeichnis.

5. Kommunikation mit dem Abnehmer

Das zertifizierte Unternehmen muss vom Abnehmer die folgenden schriftlichen Informationen erhalten:

  1. Tierart oder Tierkategorien, für die das Futtermittel bestimmt ist
  2. Futtermittelart/-bezeichnung
  3. Erfüllung der geforderten QM-Milch-Kriterien
  4. Einverständnis zur Weitergabe der VVVO-Nummer im Rahmen einer etwaigen EWS-Meldung.

Hilfreicher Tipp

Das zertifizierte Unternehmen kann proaktiv ein Rundschreiben an alle Abnehmer senden, die die oben genannten Informationen bereitzustellen haben.

Hilfreicher Tipp

Anstatt das Futtermittel jedes Mal schriftlich zu bestellen, kann der Milchviehhalter mit dem zertifizierten Unternehmen eine schriftliche Vereinbarung schließen, in der festgehalten ist, dass alle gelieferten Futtermittel, die für die QM-Milchproduktion relevant sind, den Anforderungen von QM-Milch zu entsprechen haben.

Das zertifizierte Unternehmen muss dem Abnehmer den Status des gelieferten Futtermittels über eine Positivkennzeichnung ersichtlich machen. In diesem Zusammenhang wird auf die zutreffenden GMP+-Anforderungen in Bezug auf die Positivkennzeichnung verwiesen (TS1.8 Etikettierungund, falls zutreffend, R5.0 Feed Responsibility Management Systems Requirements, Abschnitt 4.5).

Das zertifizierte Unternehmen legt in einem Vertrag mit dem Abnehmer fest, unter welchen Anwendungsbereich das Futtermittel fällt. Dabei gelten folgende Anforderungen:

  1. Der Status des Futtermittels muss dem Abnehmer spätestens bei der Lieferung mitgeteilt werden.
  2. Ausschließlich zertifizierte Unternehmen, die gemäß dem zutreffenden Anwendungsbereich zertifiziert sind, dürfen eine Kennzeichnung zum Status des Futtermittels vornehmen.

Hilfreicher Tipp

Beispiele für Positivkennzeichnungen für:


Futtermittelerzeugnis:

Mögliche Kennzeichnungen:

Milchviehfutter ohne Soja

„Nach GMP+ FSA gesichert”

Milchviehfutter mit Soja gemäß MI5.3

„Nach GMP+ FSA gesichert”
und

„Nachhaltiges Milchviehfutter“

Außerdem muss in der Rechnung ein Hinweis auf das Lieferkettenmodell enthalten sein.

Milchviehfutter mit Soja gemäß MI5.6

„Nach GMP+ FSA gesichert”
und

„Herstellung von und Handel mit nachhaltigen Futtermitteln”

Außerdem muss in der Rechnung ein Hinweis auf das Lieferkettenmodell enthalten sein.

6. Überwachung

6.1. Allgemeines

Das nach GMP+ zertifizierte Unternehmen verfügt über einen Kontrollplan zur Überwachung der Futtermittel, die an am QM-Milch-Programm teilnehmende Milchviehhalter geliefert werden.

Der Kontrollplan muss mindestens die GMP+-Anforderungen an die Überwachung erfüllen und eine periodische und systematische Überwachung der folgenden Stoffe vorsehen:

  • Aflatoxin B1
  • Dioxine
  • Dioxinähnliche PCB
  • Nicht-dioxinähnliche PCB

Siehe in diesem Zusammenhang die zutreffenden GMP+-Anforderungen in Bezug auf die Überwachung (TS1.7 Überwachung) i.V.m. R1.0 Feed Safety Management Systems Requirements.

6.3. Probenahme und Analyse

Es müssen von dem nach GMP+ zertifizierten Unternehmen (oder in dessen Auftrag) gemäß den in TS1.6 Beprobung beschriebenen Anforderungen repräsentative Proben entnommen werden.

Die Analysen müssen von einem Registrierten GMP+-Labor durchgeführt werden. Siehe TS1.2 Beschaffung.

6.4. Ergebnisse: Berichterstattung und Teilen

Die Analyseergebnisse müssen in die GMP+ Monitoring database hochgeladen und mit der Gruppe „QM-Milch“ geteilt werden. So kann das GMP+-zertifizierte Unternehmen die Analyseergebnisse anonym an den Gruppenmanager für QM-Milch weitergeben. Auf der Grundlage der Analysen, die von den zertifizierten Unternehmen in dieser Country Note durchgeführt wurden, kann der Gruppenmanager Berichte erstellen.

Hilfreicher Tipp

Um Mitglied der QM-Milch-Gruppe in der GMP+ Monitoring database zu werden, muss der Teilnehmer sich einmalig über das dafür verfügbare Formular anmelden. Sobald der Antrag eingegangen ist, wird das zertifizierte Unternehmen über die GMP+ Monitoring database eingeladen, der QM-Milch-Gruppe beizutreten. Die GMP+ Monitoring database lässt sich auf der Website der GMP+ International finden.

7. Bewertung und Folgemaßnahmen

7.1. Grenzwerte

Für die im Rahmen dieser Country Note durchgeführten Analysen gelten die folgenden Grenzwerte:

Parameter

QM-Milch-Aktionsgrenzwert

QM-Milch-Höchstgehalt

Aflatoxin B1

0,001 mg/kg (1 ppb)

0,0025 mg/kg (2,5 ppb)

Dioxine

0,5 ng WHO-PCDD/F-TEQkg (ppb)

n. zutr.

Dioxinähnliche PCB

0,5 ng WHO-PCDD/F-TEQkg (ppb)

n. zutr.

Nichtdioxinähnliche PCB

n. zutr.

10μg WHO-PCDD/F-TEQkg (ppb)

Hilfreicher Tipp

Wenn ein Aktionsgrenzwert oder ein Höchstgehalt überschritten wird, muss das nach GMP+ zertifizierte Unternehmen in Übereinstimmung mit der entsprechenden GMP+-Anforderung handeln (siehe R1.0 Feed Safety Management Systems Requirements). Die in dieser Country Note genannten Grenzwerte beziehen sich auf die Maßnahmen im Sinne von Abschnitt 7.2.

7.2. Überschreitung eines Grenzwerts

Wird ein Höchstgehalt aus Abschnitt 7.1 überschritten, eignet sich das Futtermittel nicht für die Lieferung an Milchviehhalter, die am QM-Milch-Programm teilnehmen.

Das nach GMP+ zertifizierte Unternehmen muss folgende Maßnahmen ergreifen, wenn in dem gelieferten Futtermittel ein QM-Milch-Aktionsgrenzwert oder ein QM-Milch-Höchstgehalt überschritten wird:

Maßnahmen im Falle einer Überschreitung des:

Parameter

QM-Milch-Aktionsgrenzwertes

QM-Milch-Höchstgehaltes

Aflatoxin B1

GMP+-Website verfügbar ist, unter Angabe der Standortnummern der betroffenen Unternehmen (VVVO-Nummern).

Dioxine

Dioxinähnliche PCB

Nichtdioxinähnliche PCB

Hilfreicher Tipp

QM-Milch kann über info@qm-milch.de informiert werden. Wenn Sie diese E-Mail-Adresse an der entsprechenden Stelle in das EWS-Meldeformular eintragen, wird die Meldung an diese E-Mail-Adresse gesendet.

7.3. Erteilung von Informationen

QM-Milch beziehungsweise die regionalen Stellen haben das Recht, bei den nach GMP+ zertifizierten Unternehmen Informationen über den Umfang und die Schwere des Vorfalls anzufordern. Die zertifizierten Unternehmen sind verpflichtet, die angeforderten Informationen zu erteilen, etwa über ihre Anstrengungen, die Ursache der Verunreinigung herauszufinden und über die Ergebnisse der zusätzlichen Überprüfungen. QM-Milch behandelt diese Informationen vertraulich.

Die zertifizierten Unternehmen müssen dokumentierte Informationen führen, sodass nachgewiesen werden kann, dass die Prozesse wie erforderlich ausgeführt wurden.

QM-Milch und die regionalen Stellen können beschließen, die nach GMP+ zertifizierten Unternehmen zu besuchen, um sich von der Wirksamkeit der vor Ort ergriffenen Maßnahmen zu überzeugen. Die zertifizierten Unternehmen sind zur Herausgabe der erforderlichen zutreffenden Informationen verpflichtet. QM-Milch behandelt diese Informationen vertraulich.

Darüber hinaus informiert GMP+ International die QM-Milch e. V. entsprechend über Überschreitungen, die bei anderen betriebsinternen Audits festgestellt und in der GMP+ Monitoring database erfasst wurden. Dies gilt sowohl für § 6.2 als auch § 6.3 der vorliegenden Country Note.

Feed Support Products

That was a lot of information to digest and one might ask, what is the next step? Luckily we can offer support for the GMP+ Community when doing this. We provide support by means of various tools and guidances but as each company has a shared responsibility to feed safety, and therefor tailor-made solutions cannot be offered. However, we do help by explaining requirements and provide background information about the requirements.

We have developed various supporting materials for the GMP+ Community. These include various tools, ranging from Frequently Asked Questions (FAQ) lists to webinars and events.

Supporting materials related to this document (Guidelines and FAQ’s)

We have made documents available which give guidance to the GMP+ requirements as laid down in the module GMP+ FSA and GMP+ FRA. These documents give examples, answers to frequently asked questions or background information.

GMP+ Monitoring database

The GMP+ Monitoring database contains analysis results from you and other users. It is possible to generate reports based on this data. We have a manual and a frequently asked questions document available.

Where to find more about the GMP+ International Feed Support Products

Fact sheets

More information: https://fsd.gmpplus.org/pagina/6/fact-sheets.aspx/
Review fact sheets: GMP+ Portal

https://portal.gmpplus.org/en-US/

GMP+ Monitoring database

More information: https://fsd.gmpplus.org/pagina/1281/gmp-monitoring-database.aspx
Access database: GMP+ Portal

https://portal.gmpplus.org/en-US/